Am 20.02.1896 ist Emil Vodder in Alt-Kopenhagen geboren. Nach der Schule widmete er sich dem Studium (Zeichnen und Kunstgeschichte, vergleichende Sprachstudien). Danach arbeitete er sechs Jahre im königlichen Seekartenarchiv in Kopenhagen. Als Hobby studierte er Gesang und Cello.
Er begann ein Studium der Medizin, Zytologie und Mikroskopie, sowie Biologie, Mineralogie und Botanik. Durch eine Malaria Erkrankung musste er dieses jedoch unterbrechen und bekam danach keine Zulassung zum Abschluss des Studiums. Nach acht Semestern Medizin war damit sein Studium beendet.
1928 erhielt er den Titel „Dr phil." für seine Kunstgeschichtliche Dissertation.
Mit seiner Frau Estrid (Heilpraktikerin) zog er 1929 nach Frankreich (Cannes an der Côte d'Azur). Dort arbeitete er am Institut für physikalische Therapie als Masseur. Bei Patienten mit unreiner Haut, Migräne oder Sinusitis bemerkte er durch eine Palpation der geschwollenen Lymphknoten am Hals eine merkliche Verbesserung der Symptome (zur damaligen Zeit völlig verboten). Er überlegte, ob die Schwellung der Knoten dafür sorgte, dass sie ihre reinigende Aufgabe nicht mehr erfüllen konnten. Unter diesen Voraussetzungen suchte er nach einer geeigneten Massagetechnik, wobei sich vorsichtige kreisende, pumpende
Bewegungen als wirksam herausstellten. 1933 folgte ein Umzug nach Paris, wo er 1936 seine Methode erstmals vorstellte - sie fand jedoch wenig Anklang.
Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges 1940 mussten sie nach Kopenhagen zurück. In den 1950er Jahren unternahm das Ehepaar Vodder viele Reisen in Europa, wo sie viele Vorträge hielten und Menschen in seiner Methode ausbildeten. In Deutschland fand der erste Kurs 1958 statt. Auch in Österreich erfreuten sich die Fortbildungen grosser Beliebtheit.
Erst durch verschiedene Wegbegleiter und Verfechter seiner Methode, erhielt die manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder immer mehr Anklang unter den Ärzten und Therapeuten. Günther Wittlinger (ein Masseur aus Walchsee, den er 1966 das erste Mal traf) und Johannes Asdonk (ein deutscher Arzt, der 1963 von der Methode hörte und sich bei Vodder weiterbilden liess) sind die besten Beispiele. Asdonk war so begeistert von der Wirkung, dass er weiter daran forschte und somit die wissenschaftlichen Grundlagen für Vodders Theorie lieferte.
1967 wurde die Gesellschaft für manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder von Vodder, Asdonk und Wittlinger gegründet. Aus ihr wurde 1976 die „deutsche Gesellschaft für Lymphologie." Ziel war es, die Wirkung der MLD zu beweisen.
In Essen wurde 1969 von Asdonk die erste Ausbildungsschule gegründet.
Erst ab 1974 wurde die MLD von den Krankenkassen anerkannt (und war damit nicht mehr nur eine heilpraktische Methode).
Der Verband für physikalische Therapie verlieh Vodder 1985 die Wilhelm-Rohrbach Medaille als Anerkennung für sein Lebenswerk.
1986 verstarb Vodder kurz vor seinem 90. Geburtstag in Kopenhagen. Seine Frau Estrid (welche ihn immer begleitet und unterstützt hat) starb 10 Jahre später kurz vor ihrem 100. Geburtstag.
In den 1980ern legte der deutsche Verband für Physikalische Therapie
einheitliche Richtlinien für die Ausbildung von MLD fest.
In den 1990ern wurde die MLD, Bandagierung, Ödemgymnastik und Hautpflege als Teil der „komplexen physikalischen Entstauungstherapie" Behandlung von Lymphödemen an Extremitäten eingeführt. (KPE)
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